Geschichte

Das Kolosseum begeistert jedes Jahr Millionen Besucher. Laut Schätzung des Kultusministeriums ist es mit rund 6 Millionen Besuchern pro Jahr die beliebteste Sehenswürdigkeit Italiens.

Wann wurde das Kolosseum gebaut?

Das größte Amphitheater der Welt wurde zwischen 72 und 80 nach Christus gebaut, vor fast 2000 Jahren. Damals hieß es allerdings Amphitheatrum Novum oder auch Amphitheatrum Flavium.

Viele werden das Kolosseum von Asterix und Obelix kennen, allerdings war Cäsar tatsächlich niemals im Kolosseum. Er starb bereits 44 vor Christus, also doch recht lange vor dem Bau des Amphitheaters in Rom.

Gebaut wurde das Kolosseum von Kaiser Vespasian. Das Kolosseum sollte alle bisherigen Amphitheater übertreffen und die Macht und Größe der neuen Herscher, der Flavier, demonstrieren. Daher auch der ursprüngliche Name „Amphitheatrum Flavium“.

Unter Vespasians Sohn und Nachfolger Titus wurde das Kolosseum 80 nach Christus schließlich eingeweiht. Titus fügte dem ursprünglich dreigeschossigen Entwurf auch das vierte Geschoss hinzu. Eröffnet wurde das Kolosseum laut Historikern mit 100-tägigen Spielen.

Bei diesen Spielen sollen nicht nur Gladiatorenkämpfe und Tierhetzen gezeigt worden sein, sondern auch Seeschlachten nachgespielt. Historiker sind sich bis heute nicht einig, ob das tatsächlich der Fall war.

Entstehung des Hypogeums

Wahrscheinlich ist aber, dass unter Titus Nachfolger Domitian (ab 81 nach Christus) die Unterkellerung des Kolosseums umgebaut wurde und das Hypogeum entstand, das noch heute zum Teil sichtbare System aus Kellerräumen, Gängen und Versorgungsschächten.

Diese Unterkellerung bot Platz für die ausgefeilte Bühnentechnik. Mit Flaschenzügen, Winden, Aufzügen und Rampen konnten in kurzer Zeit ganz neue Bühnenbilder auf den Arenaboden gebracht werden.

Auerdem fanden sich hier die Kerker für Verurteilte, der Tunnel zur Gladiatorenkaserne und Käfige für wilde Tiere.

450 Jahre „Spielbetrieb“ im Kolosseum

Das Kolosseum war fast 450 Jahre lang Schauplatz von Gladiatorenkämpfen, Tierhetzen und Theateraufführungen.

Schon zu Zeiten der römischen Republik (bis 27 vor Christus) gab es die beliebte und erfolgreiche Strategie, das Volk mit günstiger Nahrung und unterhaltsamen Spielen zu überzeugen und von anderen Themen abzulenken (Brot und Spiele).

Auch zu Kaiserzeiten war diese Strategie durchaus beliebt. Das Kolosseum war für alle freien Bürger Roms kostenlos. Aus heutiger Sicht würden ca. 50.000 Zuschauer im Amphitheater Platz finden, zu aktiven Zeiten waren es allerdings vermutlich eher 80.000.

80 Eingänge, umlaufende Gänge und zahlreiche Treppen sorgten dafür, dass die Zuschauer ihre Plätze in kürzester Zeit erreichen und vor allem auch wieder verlassen konnten. Ähnliche Systeme werden auch heute noch im Stadionbau eingesetzt.

4 Eingänge waren den „VIP“ ihrer Zeit vorbehalten – den Senatoren, Priestern und natürlich dem Kaiser.

Ende der Gladiatorenkämpfe

Vermutlich gegen 420 wurden die Gladiatorenkämpfe beendet. Tierhetzen fanden weiterhin statt, dokumentiert sind sie bis 523 nach Christus. Die Christianisierung war übrigens nicht der Grund für das Ende des Spielbetriebs im Kolosseum.

Gladiatoren im Kolosseum
©Noel Cook / stock.adobe.com. Bild erstellt mit KI.

Zwar waren Gladiatorenkämpfe bei den Christen nicht beliebt, aber den Ausschlag gab der Bevölkerungsrückgang in Rom im 5. und 6. Jahrhundert. Es lohnte sich nicht mehr.

Während der Rückeroberungskriege Kaiser Justinians wurde das Kolosseum beschädigt. Danach gab es weder Herrscher noch Senat in Rom und das Kolosseum hatte endgültig keinen Nutzen mehr.

Das Kolosseum als Steinlieferant

In den folgenden Jahrhunderten hatte das Kolosseum keine Aufgabe mehr. Ab dem 6. oder 7. Jahrhundert wurde es in Teilen als Wohnraum genutzt. Es diente auch lange als Steinlieferant für zahlreiche Bauten in Rom.

Kolosseum Museum – die Geschichte des Kolosseums

Das Kolosseum ist zwar eigentlich an sich schon ein Museum, im zweiten Stock findet sich allerdings das offizielle Museum. Hier lässt sich die Architektur und die Geschichte des Kolosseums ganz genau ansehen.

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